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Kommentar von Marie Ringler zur aktuellen Kulturpolitik
Die staatstragend zelebrierte Eröffnung des Museumsquartiers demonstriert vor allem eines: Visionslosigkeit der österreichischen Kulturpolitk im allgemeinen und ÖVP-Zukunftslosigkeit im speziellen. Es herrscht Konzeptlosigkeit und eine Sparpolitik, die zeitgenössisches Kulturschaffen behindert und zukunftsweisende Branchen wie Film und Neue Medien vernachlässigt.

Das Museumsquartier ist ein Sittenbild für die österreichische Kulturpolitik. Selbst nach 20 Jahren Querelen sind Aufgaben und Funktionen des Museumsprojekts völlig ungeklärt oder werden von kleinformatigen Medien diktiert. Das Symbolzeichen Leseturm sowie der gesamte Architektenentwurf wurden konsequent auf österreichisches Mittelmaß zurückgestutzt. Ausgerechnet die so genannten "Drittnutzer", "Basis Wien", "Depot", "Public Netbase" und "Springerin", die bisher lebendiges Kulturschaffen im Areal gewährleistet haben, sind noch immer ohne Mietvertrag der Willkür der Museumsquartier GmbH und bei der Subventionsvergabe dem autoritären Gehabe von Kunststaatssekretär Morak ausgeliefert.

Bundeskanzleramt, Außen- und Unterrichtsministerium bilanzieren nach drei Sparbudgets (für das Jahr 2000 und die verabschiedeten Budgets für 2001 und 2002) mit unerfüllten Versprechungen, einem Rückschritt in der Entwicklung der kulturellen Ressourcen und einem geschlossenen Kulturinstitut in Paris.

Zukunftsweisende innovative Kunstrichtungen und neue Medien werden vernachlässigt, kleine Kulturinitiativen und kritische Öffentlichkeit durch erhöhte Zeitungsversand-Gebühren behindert. Die regierungskritischen Freien Radios erhalten heuer gar keine Bundessubventionen mehr. Der deklarierte Förderschwerpunkt Film wurde mit einem Sparbudget von lächerlichen 105 Millionen Schilling abgespeist und durch das ORF-Gesetz zusätzlich benachteiligt.

Mutige Entscheidungen einer offensiven Kulturpolitik fordert die Grüne Kultursprecherin Marie Ringler nicht nur vom Bund, sondern auch von der Stadt Wien:
- Sicherstellung der kulturellen Vielfalt im Museumsquartier durch umgehende Sicherung der Mietverträge.
- eine Aufstockung der Filmfonds auf 200 Millionen bis zum Jahr 2005
- die Bereitstellung eines Budgets, das dezidiert den neuen Medien und Informationstechnologien gewidmet ist

Museumsquartier