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Eine Chance vertan?
Am 8.3, gerade rechtzeitig zum Frauentag, gab es den Regierungsbeschluss zum Kinderbetreuungsgeld. Die Reaktionen darauf waren äußerst divergent.

Noch immer werden einige Regelungen - wie der ungenügende Kündigungsschutz - heftig diskutiert. Ganz abgesehen davon, dass einige Punkte nach wie vor unklar sind: Beispielsweise, was passiert bei erneuter Schwangerschaft während der Zeit der Karenz? Möglicherweise werden einige AusländerInnen durch die Neuregelung ausgeschlossen, da der BezieherInnenkreis nur jene sind, die Anspruch auf Familienbeihilfe haben.

Die wohl heikelste Frage stellt sich im Zusammenhang mit dem beruflichen Wiedereinstieg. Denn Studien zeigen, je länger frau vom Arbeitsmarkt weg ist, umso schwerer und unwahrscheinlicher wird eine Rückkehr in den Job. Und nach der neuen Regelung sind Frauen dann 30 Monate vom Arbeitsmarkt.
Auch wenn es das (vorgebliche) Ziel der Regierung ist, die niedrigen Kinderzahlen anzuheben, gäbe es hierfür wirksamere Wege. Die skandinavischen Länder könnten da ein Vorbild sein. Hier setzt man darauf, dass für Frauen, Beruf und Familie gut zu vereinbaren sind; unter anderem durch entsprechende Gestaltung der Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Folge: Sowohl die Zahl der erwerbstätigen Frauen als auch die Kinderzahlen sind weitaus höher als in Österreich.

Aber auch in Wien gibt es vielversprechende Ansätze: Unikid ist hier ein Beispiel. Nur: In Wien werden Privatgruppen und -einrichtungen in geringerer Höhe als öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen gefördert. Und es ist zu befürchten, dass die Regierung meint, sie habe mit dem Kinderbetreuungsgeld ihre Pflicht getan und andere Fördermöglichkeiten zu Vereinbarung von Beruf und Familie (noch mehr als bisher) vernachlässigt.