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Sollen wir alles tun, was wir können?
Text: Martin Weishäupl

Seit BSE und Maul- und Klauenseuche ist sie zwar ein wenig aus den Schlagzeilen verdrängt, seit Jahren steht sie aber auf der Hitliste der emotionsgeladenen Themen ganz oben: die gute alte Gentechnologie. Was soll sie uns nicht alles bringen: das Ende des Welthungers, den Sieg über AIDS und Krebs, supercoole Lebensmittel wie Erdbeeren, die nach Birnen schmecken etc.

Tatsache ist, dass die Gentechnik viele der in sie gesetzten Erwartungen nicht gehalten hat. Der Hunger in den sogenannten "Entwicklungsländern" ist nach wie vor ein Verteilungsproblem, dass durch Gen-Hybrid-Getreide nicht in den Griff zu kriegen ist. Und in unseren Breiten brauchen wir die Gentechnik in der Landwirtschaft und bei Lebensmitteln so nötig wie einen Kropf. Denn die drohenden Gefahren rechtfertigen nicht kurzfristig höhere Erträge, wenn dadurch sensible Gleichgewichte in der Natur durcheinanderkommen. Was nützt mir eine Tomate, die zwar innen bereits verfault, äußerlich aber noch frisch ausschaut? Wir sollten eher darauf schauen, dass wir natürliche und gesunde Lebensmittel in die Regale der Supermärkte und auf den Teller kriegen, anstatt mit neuen Großtechnologien die Fehler à la BSE wiederholen.

Im Bereich der Medizin ist die Sache ein wenig komplizierter. Kaum jemand wird ernsthaft gegen gentechnisch hergestellte Medikament argumentieren, wenn sie für die Betroffenen wirklich einen großen Fortschritt darstellen wie z.B. gentechnisch hergestelltes Insulin. Der große Sieg über AIDS und Krebs blieb bislang auch mit Gentechnik aus. Allerdings muss es auch im medizinischen Bereich Grenzen geben. Denn wenn ich meiner Jobbewerbung oder beim Abschluss eines Versicherungsvertrags meinen Gen-Screening-Test beilegen muss, hört sich der Spaß auf.