Brasilien: das Land könnte zu einem Vorbild für die Open-Source-Bewegung werden
Gerade in Brasilien hat sich durch den Amtsantritt der Regierung Lula unter dem Kulturminister Giberto Gil freie Software in der öffentlichen Verwaltung zu einem zentralen politischen Anliegen herauskristallisiert. Das Ministerium von Gilberto Gil arbeitet für die "inclusao cultural". Dabei geht es darum, dass "free software" nicht nur die Macht der Software-Konzerne beschränkt, sondern auch die Möglichkeit schaffen soll, die Armen und Marginalisierten selbstbestimmt an Kultur teilhaben zu lassen, sie zu eigenem lokalen Inhalt anzuregen und damit auch die regionale Kultur und Kreativität zu fördern. Brasilien könnte so zu einem Vorbild für die open source-Bewegung werden.
Ein Beispiel für Europa? Brasilien ist ein Beispiel für einen anderen Umgang mit neuen Technologien, der ganz im Sinne der Grünen ist. Damit ist das Land ein wichtiger Bündnispartner gegen rein komerzielle Ansätze der Internetpolitik und Monopolisierungstendenzen am Software-Markt. Brasilien steht für eine breitere Nutzung moderner Technologien für die kommunikative Integration der Gesellschaft und gegen die "digital divide". Veranstaltungstipp: Freie Softwarepolitik in Brasilien - ein Ansatz für Europa? Montag, 8. Mai 2006 19:30 Uhr Museumsquartier Wien, Ovalhalle Es diskutieren: Claudio Prado, Vertreter des Kulturministers Brasiliens Eva Lichtenberger, Europaparlamentsabgeordnete Marie Ringler, Landtagsabgeordnete und Technologiesprecherin, Wien Moderation: Michel Reimon, Publizist Die Veranstaltungssprache ist englisch. Eine gemeinsame Veranstaltung der Grünen und monochrom. Mitschnitt der Diskussion als Audio-Stream |