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Nach 6-stündiger Sitzung und hitzigen Diskussionen entschied sich die Jury
schlussendlich für drei Projekte
"Kunst im öffentlichen Raum" ist in aller Munde. Aber kaum im Wiener
Stadtbild. Deshalb initiierten die Wiener Grünen und Marie Ringler den
Wettbewerb ?Kunst im Öffentlichen Raum?. KünstlerInnen aus ganz Europa
folgten dem Ruf und bewarben sich mit 149 Projekten.

Bei dieser Fülle tat sich die prominent besetzte Jury (u.a. Klaus Steiner
(Stadtplaner), Georg Schöllhammer (Herausgeber der Kunstzeitschrift
?springerin?), Christine König (Galeristin), Mia Zabelka (Komponistin &
Performerin) und Amina Handke (Künstlerin, Jugendarbeiterin) bei der Kür
dreier SiegerInnen-Projekte nicht leicht.

?Ich freue mich sehr über die zahlreichen interessanten Einreichungen.?,
so Kultursprecherin Marie Ringler: ?Die Fülle der spannenden Projekte zeigt,
wie groß der Bedarf für eine Finanzierung von Kunst im Öffentlichen Raum
durch die Stadt Wien ist!?
Die ausgewählten Projekte werden in den nächsten Monaten realisiert.
Ringler: ?Ich bin jetzt schon gespannt auf die Umsetzung der Arbeiten?.

Nach 6-stündiger Sitzung und hitzigen Diskussionen entschied sich die Jury
schlussendlich für folgende drei Projekte:

1. Ines Doujak: ?Dirty Old Women?

Die Künstlerin setzt sich in ihrem Projekt anhand von Workshops in einem
Altersheim mit der Repräsentation alter Frauen auseinander. Frauen deshalb,
weil sie ? anders als Männer ? wesentlich früher vom Altern ?betroffen? sind
und mehr unter negativen kulturellen Stereotypen leiden. ?Die Workshops
aktivieren die Betroffenen selbst und ermöglichen ihnen, über sich
nachzudenken und Bilder von sich herzustellen,? so die Künstlerin. Die
Ergebnisse der Workshops werden in Form von Plakaten, einer
Postkartenedition und kopierten Heften der Öffentlichkeit präsentiert.


2. Zahra Mani und Barbara Kraus: ?Microsonic Blow Up?

Microsonic Blow Up ist eine Installation und Performance, die
Aufmerksamkeit für versteckte bzw. unzugängliche Klänge schafft und diese in
den öffentlichen Raum überträgt. So wird z.B. das Geschehen im Parlament, im
Rathaus oder in der Börse 24 Stunden lang akustisch beobachtet. Die
gesammelten Audiofiles werden in einem digitalem Soundarchiv gespeichert und
selektierte Samples werden zu bestimmten Zeiten an sogenannten
Sound-Observer-Stations (vertikalen Klangsäulen) an öffentlich zugänglichen
Orten der Stadt wiedergegeben. Mani bespielt dabei die Audio-Installation
mit den gesammelten O-Tönen und Klängen, während die Performerin Kraus mit
ihren Textimprovisationen in Echtzeit darauf reagiert und eine Interaktion
mit den PassantInnen herstellt.


3. feld72: ?Architektenstrich?

Abseits des Einflussbereiches von ArchitektInnen haben große
Veränderungen stattgefunden, die den Begriff des Öffentlichen Raums
nachhaltig veränderten.
Veränderte ökonomische Möglichkeiten, neue Arbeitsbedingungen und
Lebensentwürfe fanden Platz im städtebaulichen Wildwuchs an der Peripherie.
Ein vierköpfiges Team, genannt Raumkolporteure, wird eine Woche lang in der
Linie U1 unterwegs sein und dort kostenlos Planungsaufgaben für
jedermann/frau übernehmen. Der Innenraum des Waggons fungiert als fahrendes
Büro, in dem die Fahrgäste die architektonischen Ideen mitberaten,
mitdiskutieren und mit ausarbeiten dürfen und sollen.

Weitere Informationen unter: http://wien.gruene.at/kunstpreis