Kultursprecherin Ringler: "Entscheidung für ein viertes Opernhaus ist Ergebnis eines kurzsichtigen Konkurrenzkampfes."
Kritik an den Plänen des sogenannten vierten Opernhauses für Wien übte heute die Kultursprecherin der Wiener Grünen, Marie Ringler, anlässlich der widersprüchlichen Aussagen von Finanzstadtrat Sepp Rieder (SPÖ) und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Hintergrund ist ein Magazin-Bericht über die Finanzierung für Raimund-Theater, Ronacher und Theater an der Wien.
Zum Theater an der Wien hält Ringler fest: "Warum nimmt die Stadt so viel Geld in die Hand und steckt es in ein Haus, in dessen Publikumsreihen im besten Fall eben jene kleine, ausgesuchte Schar von Menschen sitzen wird, die bereits jetzt von Staats-, Volks- und Kammeroper gut bedient wird? Ringler weiter: "Letzte Woche wurde im Gemeinderat beschlossen, dem Theater an der Wien 30 Millionen Euro für das Mozartjahr 2006 zu überweisen; diese Woche fordern die Intendanten Zechner und Geyer 50 Millionen Euro für die Bespielung von Raimund Theater, Ronacher und Theater an der Wien. Und des weiteren werden da auch noch 35 bis 40 Millionen Euro für den Umbau des Ronachers zur vollwertigen Musical-Bühne zur Verfügung gestellt!" Ringler abschließend: "Mailath-Pokorny soll jetzt endlich ein Konzept und endgültige Zahlen auf den Tisch legen. Der Kulturstadtrat versucht anscheinend seine eigene kulturpolitische Orientierungslosigkeit mit einer Gigantomanie in der Höhe von mehr als 100 Millionen Euro auszugleichen." |